Literatur und Menschenrechte



Unsere Themen

ZIVILER UNGEHORSAM

 

Eine Welt, die Platz für die Öffentlichkeit haben soll, kann nicht nur für eine Generation errichtet oder nur für die Lebenden geplant sein; sie muss die Lebensspanne sterblicher Menschen übersteigen.

 

Hannah Arendt: Vita Activa oder Vom tätigen Leben 

 

Hier geht's zum Thema "Ziviler Ungehorsam".


FREIHEIT

 

Die Freiheit, die sie haben, die ist hier drinnen gar nicht mehr…Die ist weg. Die hat man nicht. Die ist einem gar nicht mehr bewusst.

Theaterreportage Freigänger von Anna Pabst

 

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IDENTITÄT

 

Wo kommst du eigentlich her? – Nein, woher kommst du wirklich?

 

Mithu Sanyal: Identitti

 

Hier geht's zum Thema "Identität und Cancel Culture"


SELBSTBESTIMMUNG 

 

Gesundheit ist ein Zustand des vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens – und nicht die bloße Abwesenheit von Krankheit. 

 

Juli Zeh, Corpus Delicti

 

Hier geht's zum Thema "Selbstbestimmung".


SENSIBLE SPRACHE

 

Uns droht die Schönheit der Welt verloren zu gehen, wenn wir denken, unsere Sprache sei so, wie sie ist, fertig und vollkommen. Wenn wir meinen, sie sei formvollendet, nicht wandelbar. Wenn wir denken, sie würde tatsächlich alles erfassen.

 

Kübra Gümüsay: unlearn Sprache 

 

Hier geht's zum Thema sensible Sprache.


DISKRIMINIERUNG

 

"Boah, stinkts hier. Scheiße, dass man die Fenster im Bus nicht aufmachen kann." Ich drehte mich nicht um. Ich tat so, als hörte ich es nicht.

 

Dilek Güngör: Ich bin Özlem

 

Hier geht's zum Thema "Selbstdiskriminierung und Diskriminierung"


 

POLITISCHER AKTIVISMUS

 

Wenn die ganze Welt schweigt, wird auch eine Stimme mächtig.

 

Malala Yousafzai, Ich bin Malala

 

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HUMANITÄT

 

Ich fürchte, grad unter Menschen möchtest du, ein Mensch zu sein verlernen.

 

Gotthold Ephraim Lessing, Nathan der Weise

 

 

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ZUGEHÖRIGKEIT

 

Jede Identität bietet Ihnen die Möglichkeit, als ein ‚ich‘ unter mehreren ‚wir‘ zu sprechen und damit zu einem ‚wir‘ zu gehören.

 

Kwame Anthony Appiah: Identitäten. Die Fiktionen der Zugehörigkeit

 

Hier geht's zum Thema "Zugehörigkeit"


SKLAVEREI

Sage mir Bruder, hältst du deine Sklaven für Menschen?

August von Kotzebue, Die Negersklaven


Hier geht's zum Thema "Sklaverei"


GESCHLECHT

 

Ich wusste nicht, dass es Wörter gibt, die töten können, mörderische Wörter.

 

Noëlle Châtalet, Mit dem Kopf zuerst

 

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PRESSEFREIHEIT

 

Freiheit der Presse ist Angelegenheit und Interesse des ganzen Menschengeschlechts.

 

Christoph Marin Wieland, Die Rechte und Pflichten der Schriftsteller

 

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Sonderausstellungsbereich: Hörstation 

 

Sarah Seidel erläutert die Textauswahl zu Elfriede Jelineks Theaterstück "Die Schutzbefohlenen.

 

Hier geht's zum Beitrag über die Hörstation


Sonderausstellungsbereich: Der Faden 

 

Kiara Francke und Luisa Ostenrieder stellen hier ihr Gedankenexperiment und das Kunstobjekt "Der Faden" vor.


Einführungstext

Christoph Martin Wieland-Stiftung und Universität Konstanz

 

Wie Menschen harmonisch miteinander leben können, was Menschen für ein selbst bestimmtes und glückliches Leben brauchen, darüber dachten Menschen vermutlich nach, seitdem es sie gibt. Doch die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (AEMR) gibt es erst seit rund 75 Jahren – formuliert und verabschiedet von den Vereinten Nationen nach dem Zweiten Weltkrieg (1948). Die 30 Artikel der Menschenrechtserklärung sind kein rechtsverbindliches Dokument, sondern ein Wertefundament, das auf sehr viel ältere Ideen zurückgeht und weltweite Geltung beansprucht. Jedem Menschen sollen demnach unabhängig von Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer Anschauung, sozialem Status sowie ethnischer und sozialer Herkunft die gleichen Rechte und Freiheiten zu Teil werden. In vielen Lebensbereichen lassen sich große Errungenschaften und Fortschritte verzeichnen, doch wie ist es um unser ethisch-moralisches Fundament bestellt?

 

In einem gemeinsamen Seminar der Universität Konstanz, der Universität der Ägäis und der Wieland-Stiftung haben sich Studierende aus dem Fachbereich Literatur-, Kunst- und Medienwissenschaften mit literarischen Texten und philosophischen Fragestellungen rund um das Thema Menschenrechte beschäftigt. Schließlich ist Literatur oftmals politisch und eröffnet alternative Perspektiven auf die Gesellschaft. Diskutiert wurde im Seminar über Themen wie Humanität, Gedanken- Religions- und Meinungsfreiheit, Menschenwürde am Lebensende, Identität und Diskriminierung, Arbeit und Armut sowie Flucht und Asyl, auf der Textbasis von Autor:innen wie Gotthold Ephraim Lessing, Christoph Martin Wieland, Heinrich Böll, Hannah Arendt, Anna Seghers, Lukas Bärfuß, Ferdinand von Schirach oder Mithu Sanyal. In ihren Studienleistungen nominierten die Studierenden im Anschluss an das Seminar eigene Texte und Schwerpunkte und arbeiten diese aus. Die Studierenden teilen in der Ausstellung „Literatur und Menschenrechte“ mit den Besucher:innen ihren Blick auf die Welt und laden zum Gespräch ein.

 

Eine Ausstellung der Christoph Martin Wieland-Stiftung in Zusammenarbeit mit der Universität Konstanz und mit Unterstützung der Universität der Ägäis

 

Idee und Konzept: Dr. Kerstin Bönsch und Dr. Sarah Seidel

 

Seminarleitung „Literatur und Menschenrechte“: Dr. Sarah Seidel (Universität Konstanz)
mit Unterstützung von Dr. Kerstin Bönsch (Wieland Stiftung) und Prof. Dr. Elena Theodoropoulou (Universität der Ägäis)

 

Mitwirkende Studierende:

Lea Biebel, Kiara Francke, Jonathan Gaus, Monic Goudarzi, Felix Heinzelmann, Jana Hensler, Samuel Hentsch, Francesco Iorianni, Isabella Kratzberg, Michelle Kowal, Annika Kretschmer, Mariama Madei, Luisa Ostenrieder, Anouk Rebstock, Valentina Simovic, Monic Goudarzi, Eve Stroh, Vanessa Trninic.

 

Ausstellungskonzeption und Layout:

Agentur zweieinhalb

 

Die Ausstellung wird gefördert

 

aus Mitteln der Deutschen Schillergesellschaft e. V., aus Bundesmitteln der Arbeitsgemeinschaft literarischer Gesellschaften und Gedenkstätten (ALG), der Bruno-Frey Stiftung in Biberach sowie der Universität Konstanz und aus Eigenmitteln der Christoph Martin Wieland-Stiftung.