Wir. Klassiker mit Tiefgang

Ein Projekt der Wieland-Stiftung im RAhmen des Kinder- und Jugendliteratursommers BAden-Württemberg 2022


Rund 30 Jugendliche setzten sich von April bis August 2022 in unterschiedlicher Weise mit dem Viergestirn der Weimarer Klassik auseinander - mit Texten von Schiller und Goethe, Herder und Wieland. Entstanden ist eine Performance, die die historischen Texte unserer Gegenwart gegenüberstellt. Wer die Performance "WIR. Klassiker mit Tiefgang" verpasst hat, kann sie nun digital anschauen. 

 

Wofür stehst du ein? Wofür stehst du auf? Wie funktioniert unsere Gemeinschaft? Das sind Fragen, die in der Theater-Performance „WIR. Klassiker mit Tiefgang“ ihren Raum finden. Jugendliche haben in einer Schreibwerkstatt unter der Leitung von Drehbuchautorin Anna Mönnich klassische Texte von Schiller, Goethe, Herder und Wieland neu interpretiert und in die heutige Zeit übersetzt. Streetartkünstler Daschu gab Textfragmenten gemeinsam mit jungen Menschen ihren Ausdruck im Graffiti. Alles floss schließlich als Gesamtkunstwerk unter Regie von Susanne Maier in eine Theater-Performance, die nach einem intensiven Theater-Workshop im August 2022 von Jugendlichen in der Tiefgarage des Landratsamtes Biberach aufgeführt wurde.

 

Performerinnen: Lea Burgermeister, Milena Haas, Natalie Mayerhofer, Nathalie Päsler, Victoria Petri Vasquez

Leitung und Organisation: Dr. Kerstin Bönsch

Regie: Susanne Maier

Texte: Jugendliche aus Biberach und Umgebung sowie der Akademie für darstellende Kunst Ulm unter der Leitung von Anna Mönnich

Musik: Julian Moldering

Graffitis: Jugendliche aus Biberach und Umgebung unter der Leitung von Daschu

Kostüme: Sybille Gänßlen-Zeit

Licht- und Tontechnik: es tech, Achstetten

Kamera: Henrik Frankenfeld

Fotos: Volker Strohmaier

Eine Veranstaltung im Rahmen des Kinder- und Jugendliteratursommers 2022 in Baden-Württemberg.

 

Vielen Dank an unsere Förderer, Sponsoren und Partner:

die Baden-Württemberg-Stiftung, die Bruno-Frey-Stiftung, die Deutsche Schillergesellschaft e.V. sowie die Arbeitsgemeinschaft literarischer Gesellschaften und Gedenkstätten e.V. mit Mitteln der Bundesregierung für Kultur und Medien und unseren Kooperationspartnern: die Jugendkunstschule Biberach sowie die Akademie für darstellende Kunst in Ulm (AdK).


Szene 1: Die Jugendlichen performen einen überarbeiteten Text von Christoph Martin Wieland über das Universum aus seinem Essay Das Geheimnis des Kosmopolitenordens. Der moderne Text der Jugendlichen ahmt die Sprache Wielands nach. Kombiniert wird die Szene mit Schillers Ode An die Freude, deren Text zur Grundlage der Europahymne wurde. Den Abschluss macht ein Auszug aus Goethes Gedicht Das Göttliche. 

Szene 2: Die Jugendlichen verdeutlichen, dass "Menschlichkeit" nicht beim Menschen aufhören sollte, sondern unsere Empathie ebenso Tieren gelten sollte.

Szene 3: Kritisches Denken und Revolution - darum geht es in dieser kurzen Übergangsszene. Sich nicht für alles "einspannen" zu lassen, ist heute von ebenso großer Bedeutung wie bei einem Blick in die Geschichte. Die Szene schließt gedanklich an Schillers Jungfrau von Orléans an

Szene 4: "Die Regierungsform der Vernunft" ist das Ziel, das Wieland in seiner Schrift Das Geheimnis des Kospolitenordens formuliert. 

Szene 5: "Der Weimarer Musenhof" ist ein Ölgemälde von Theobald von Oer, das auf 1860 datiert ist. Die Jugendlichen machen sich ihre eigenen Gedanken dazu.

Szene 6: Was bedeutet Ehrlichkeit und wo liegen ihre Grenzen? 

Szene 7: Wann setzen wir uns für andere Menschen ein? Wie weit reicht unser Mut? 

Szene 8: Das Humanitätsideal scheitert leider oft in der Realität. Schon Schüler:innen erleben Hass und Ausgrenzung. 

Szene 9: Ein Tanz erinnert an die höfische Etikette des 18. Jahrhunderts. Doch mit einem Mal ist aus, der Traum, und die Jugendlichen sind auf sich selbst zurückgeworfen. Wofür stehen jungen Menschen heute auf?

Szene 10: Demonstrieren und Gewalt? Geht das zusammen?  Eine Annäherung zwischen Polizei und Demonstranten. Diese Szene haben Jugendliche erarbeitet, wenn sie auf Konflikte in unsrer heutigen Zeit schauen.

Szene 11: Die "schöne Seele" ist das Ideal des 18. Jahrhundert. Der Ideal Mensch bleibt leider meistens Utopie. 

Szene 12: Friedrich Schiller beschäftigte sich in seinem Drama Die Jungfrau von Orleans mit Krieg und Feindschaft. Die Jugendlichen schrieben Szenen daraus auf unsere Zeit um .

Szene 13: Wie sähe der ideale Mensch aus? Wodurch zeichnet er sich aus?

Szene 14: Träumerei

Szene 15: Ist Mensch sein zu dürfen nicht ein Privileg?, fragen sich die Jugendlichen.

Szene 16: Warum können wir unser Dasein nicht genießen?

Szene 17: Das große Finale: Widersprüche des Menschseins und Wünsche an das Miteinander aller Menschen. Untermalt werden die Wünsche von Schillers vertonter Ode An die Freude Freude schöner Götterfunken.